Mein Körper gehört mir!
Zum wiederholten Male war die Theaterpädagogische Werkstatt“ mit ihrem beeindruckenden Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir!“ zu Besuch an der Grundschule Auerbach.
An insgesamt 3 Freitagen im Februar und März wurden die Schüler der Klassen 3 und 4 in alltagsnahen Szenen mit dem Thema „Sexuelle Gewalt“ vertraut gemacht. In kurzer Zeit verwandelten die beiden Schauspieler, immer ein Mann und eine Frau, die kleine Auerbacher Turnhalle dann in ein Theater.
Eigentlich wollte der Nachbar dem Jungen nur beibringen, wie man Tennis spielt. Plötzlich fasst er ihm an den Po. Ein Mann gibt sich im Internet als Junge aus, der einen kleinen Hund besitzt. Er verabredet sich mit dem gleichaltrigen Mädchen im Park, um ihm den Hund zu zeigen. Plötzlich steht dort ein Erwachsener vor dem Kind.
Die kurzen Szenen schilderten Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt wurden und thematisierten verschiedene Facetten sexueller Gewalt. Jedes Mal wurde mit den Schülern über die dargestellte Situation gesprochen.
Wie fühlt sich der Junge - das Mädchen gerade? Was hättet ihr gemacht?
Indem die jugendlichen Zuschauer mitdachten, mitfühlten und mitredeten, konnten sie die Geschichten besser verinnerlichen.
Dabei lernten sie, ein sogenanntes Ja-Gefühl von einem Nein-Gefühl zu unterscheiden und entsprechend zu reagieren..
Bei einem Nein-Gefühl, sag nein! Und erzähle jemandem davon!
So lautete die zentrale Botschaft.
In den Spielszenen waren es die Mutter, die zuhörte oder der Hausmeister, der die Polizei einschaltete, die Lehrerin, mit der sich offen über alles reden ließ oder die „Nummer gegen Kummer“ 116111, bei der Kinder und Jugendliche kostenlos Hilfe per Telefon erhalten.
Dass bei dem nicht leichten Thema auch Humor und gute Laune nicht zu kurz kamen, dafür sorgten der schwungvolle Körpersong, der bei jedem Treffen gesungen wurde, und das fröhliche und authentische Verhalten der Theaterpädagogen.
Bei einem vorausgegangenen, gemeinsamen Elternabend für die Auerbacher- und Ittersbacher Eltern der jeweiligen Klassen 3 und 4, der in der GS Ittersbach stattfand, wurden alle Szenen vorgespielt und mit den Eltern besprochen. So waren die Erziehungsberechtigten im Bilde und verstanden, was ihre Kinder an den jeweiligen Freitagen zu Hause erzählten.
Da es die Theaterpädagogische Werkstatt stets auf bewundernswerte Art und Weise schafft, den Kindern wichtige Strategien mit auf den Weg zu geben, um sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen, gehört das Präventionsprogramm seit Jahren zu den festen pädagogischen Inhalten an der GS Auerbach gemäß dem Motto:
Wissen macht stark! Kinder, die wissen, wie man sich in unsicheren Situationen verhalten muss, gehen gestärkt durchs Leben.
Ein besonderer Dank geht an den Verein 'Menschen gegen Kindesmissbrauch' für die großzügige fianzielle Unterstützung in dieser Sache!