Bücherwurm

Frederickwoche und Bücherwurm

An der Grundschule Auerbach fand im Rahmen der diesjährigen Frederickwochen vom 19.- 30.10. die Theateraufführung „Der Bücherwurm“ statt, ein Ein-Personen-Stück über das Lesen, gespielt von dem mobilen Theater „Theatrino“. Eine Stunde lang gelang es der Schauspielerin Erika Domenik durch eine beeindruckende Vielfalt an Ausdrucksformen die Auerbacher Grundschüler zu fesseln. Schon die Kulisse war interessant. Als die Kinder die kleine Schulturnhalle betraten, erwartete sie ein überdimensionales, aufgeschlagenes Buch mit großen Schriftzeichen. In grün-gelbem Kostüm tauchte dann die Schauspielerin als Bücherwurm auf. Von Anfang an spielte das Stück auf zwei Ebenen. Der Bücherwurm muss in ein neues Buch umziehen. Er futtert sich wie immer durch die Seiten und erfährt dadurch die Geschichte, in diesem Fall eine Eskimogeschichte. Essen ist hier gleich Lesen. Mehr und mehr identifiziert sich der Wurm mit der Erzählung, so dass ihn das Buch schließlich völlig verschlingt – buchstäblich, denn im Buch öffnet sich eine Falltür und zieht den Bücherwurm in sich hinein. Jetzt lebt er mitten im Buch. Doch weil durch einen Wasserschaden Teile des Buches unkenntlich sind, fehlt der Schluss. Der Wurm ist verzweifelt und muss das Buch verlassen. Da rät ihm am Telefon die Leseratte, den Schluss selbst zu erfinden. Und das macht der Bücherwurm. Er erfindet sogar ein „Happy End“ für die Eskimogeschichte. Auch in seinem eigenen Leben kommt es zu einer glücklichen Wendung, denn die Leseratte und er machen eine WG auf und keiner ist mehr allein.

Doch worum geht es in der Eskimogeschichte, die sich der Wurm im wörtlichen Sinne einverleibt? Diese Geschichte wird von dem Bücherwurm auf lebendige Weise essend und schmatzend vorgelesen. Der Eskimojunge Allak verliert seine Eltern, als sein Dorf von einer plündernden Meute angegriffen wird. Er allein kann sich retten und erfährt Hilfe von einem sprechenden Fisch, der ihm eine Handvoll Trockenfleisch und eine Flöte schenkt. Das Trockenfleisch hilft ihm im Kampf gegen einen Wolf. Sein Flötenspiel lockt ein Eskimomädchen an und zum Schluss findet Allak in deren Familie ein neues Zuhause. Neben den beiden Handlungssträngen vermittelte das Stück den Zuschauern auch grundsätzliche Botschaften über das Lesen. Lesen ist kostenloses Verreisen. Lesen heißt, Freunde zu finden. Beim Lesen lernt man sich selbst kennen. Lesen ist Lebenshilfe.

Ein schönes, sehenswertes und interessantes Stück in der diesjährigen Frederickwoche - dieser Meinung waren alle Zuschauer, die Kinder wie auch ihre Lehrerinnen, und belohnten die beeindruckende Darbietung mit einem begeisterten Applaus.

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